Serrahnstraße

Neugestaltung der Serrahnstraße

Raumkonzept
Die alte ca. 13m breite Hafenkante Bergedorfs soll durch ihre Neugestaltung großzügiger werden und mehr Aufenthaltsqualität erhalten. Dabei werden denkmalgeschützte Elemente wie der letzte Drehkran und die historische Kaimauer einbezogen und wieder erlebbar gemacht.
Die Straßenoberfläche zwischen den Gebäuden und der Wasserkante wird in drei Zonen gegliedert:
Entlang der Bebauung, die in den Erdgeschossen überwiegend durch Restaurants und Cafés genutzt wird, ist die Sondernutzung für Außengastronomie zugelassen.
Die mittlere Zone bleibt den Fußgängern als Flaniermeile, dem Anlieferverkehr und im Notfall der Feuerwehr vorbehalten. Fahrradfahrer sollen aufgrund des schmalen Straßenquerschnitts und des zu erwartenden hohen Besucheraufkommens ihre Räder schieben oder den Weidenbaumsweg als Umgehung nutzen.
Die Wasserkante wird weitgehend offen gestaltet und von privaten Nutzungen freigehalten. Diese Zone kann temporär für Flohmärkte, als Wartebereich für Ausflugsschiffe und natürlich für den Aufenthalt am Wasser genutzt werden.

Material
Die Dreigliederung der Straßenoberfläche wird durch einen durchlaufenden Belag aus geschnittenem und gebrauchtem Granit-Großpflaster und zwei darin eingelegte Stelcon-Plattenbänder erreicht. Beides sind Materialien, die an die ehemalige Hafennutzung erinnern sollen. Darüber hinaus sind sie gut begehbar und für eine barrierefreie Gestaltung gut geeignet.
Im erweiterten Betrachtungsraum der Alten Holstenstraße sind die gleichen Materialien vorgesehen. Hier ist eine Plattenreihe auf eine Breite von 2m erweitert, um die Funktion einer Radfahrtrasse zu übernehmen. Sie ersetzt das Asphaltband, das sich bisher als fremdes Material durch die Fußgängerzone zieht. Das vorhandene rauhe Granitgroßpflaster wird in geschnittener Form neu verlegt.

Mobiliar
Das neue Mobiliar in der Serrahnstraße wird einheitlich gestaltet, sodass die private, für die Außengastronomie genutzte Bestuhlung mit den öffentlichen Einbauten harmoniert. Das Mobiliar für die Außengastronomie soll daher aus unbehandeltem Holz bzw. aus einer in einer einheitlichen Farbe beschichteten Stahlkonstruktion bestehen.
Entlang der Kaikante sind die Sitzmöbel aus gestapelten, massiven Balken gefertigt, die an den historischen Hafenumschlag von Holz aus dem Sachsenwald erinnern sollen. Gleiche Referenz gilt für die neu entwickelten Schutenbänke.
Die „Stapelbänke“ können bei Veranstaltungen an Ort und Stelle bleiben und als Ablage für Waren oder als Podest vielfältig genutzt werden, laden durch geglättete Oberflächen allerdings ebensogut ganzjährig zum Verweilen ein.

Bepflanzung
Anstatt der zu groß gewordenen Platanen schlagen wir hochstämmige Felsenbirnen (Amelanchier arborea „Robin Hill“) vor, die im Gegensatz zur bisherigen Bepflanzung von der Hafenkante abgerückt sind. Sie bilden einen schattenspendenden Schirm über der Bestuhlung für die Außengastronomie.
Durch weiße Blüten im Frühjahr und kupferrotes Laub mit kleinen Beeren im Herbst tragen sie stark zur jahreszeitlichen Atmosphäre am Serrahn bei. Die neue Baumreihe vermittelt zwischen dem geschnittenen Lindenband am dreieckigen Bahnhofsplatz und den großkronigen Alleebäumen in der Alten Holstenstraße.
Die Verwendung von Ziergräsern wie Strandhafer (Ammophila arenaria), Plattährengras (Chasmanthium latifolium) und Strandroggen (Leymus arenarius) in den schutenartigen Pflanzkübeln an der Kaikante soll an den Hafenumschlag von Getreide erinnern. Die Windschutzkübel bzw. Trennelemente entlang der Restaurants sind ebenfalls mit diesen Gräsern bepflanzt.

Beleuchtung
Die vorhandenen Mastleuchten werden, wie vom Auslober gewünscht, weiterverwendet. Ihre bisherige Lage an der Kaikante wird jedoch aufgegeben. Die Lichtmasten reihen sich in das gebäudeseitige Plattenband zwischen die neuen Bäume ein, um die Hafenkante stärker von Einbauten frei zu halten und ihren ursprünglichen Charakter zu betonen.
Die Wassertreppen werden durch Einbauleuchten in den Stufen sicher ausgeleuchtet. Der Drehkran wird von innen heraus beleuchtet, um ihn als besonderes Element an der Kaikante auch in den Abendstunden zu betonen.